Katrin Jaquet
 



LATENZEN
Schwebezustände, Ahnungen, Verzögerungen.
Zwischen noch nicht da und nicht mehr hier, zwischen den Zeiten und den Medien.


Gruppenausstellung mit Arbeiten von
Michael Biedowicz, Simone Demandt, Katrin Jaquet, Tobias Kappel, Maja Rohwetter,
Iris Schomaker, Sabine Schründer und Judith Stenneken

und einer Performance von Toine Horvers

24. Mai bis 9. Juni 2024

Ausstellungsansichten:









Michael Biedowicz
„Psycho-Klinik“, 2024, digitale Zeichnung auf 7 Gramm Japanpapier
Die "Psycho-Klinik“ ist ein ambivalenter Ort, steht sie für Krankheit oder Heilung? Verborgene, im medizinischen Sinne latente, Geheimnisse sind dem Gemäuer eingeschrieben.








Simone Demandt
Dunkle Labore/Labs Overnight, 2007-2009, Digitalprints auf auf Hahnemühle Ultra Smooth


Frei nach Ernst Blochs philosophischer Spekulation „was die Dinge tun, wenn wir den Raum verlassen“ (in Spuren, Suhrkamp Verlag) entstand von 2007 bis 2009 die Werkreihe „Dunkle Labore/Labs Overnight“, die chemische, physikalische, medizinische und kosmetische Labore etc. ohne Raumbeleuchtung bzw. Tageslicht, menschenleer, im Stand-by-Modus bei Nacht zum Gegenstand hat. Die Serie ist eine subjektive Annäherung an technische (wissenschaftliche) Räume unter speziellen Lichtbedingungen und eine Erkundung atmophärischer Veränderung bzw. Aufladung von funktionalen Räumen durch Dunkelheit. Die Aufnahmen wurden bei gering vorhandenem Eigenlicht der Labore (Displays, Kontrollanzeigen, Monitore, Notausgangsleuchten etc.) mithilfe eines Timers über 8-10 Stunden auf 4x5inch-Negativmaterial belichtet.

https://simonedemandt.de

 


Katrin Jaquet
aus der Serie (m)other, 1998, Ilfochrome auf Aludibond


In meinen Arbeiten beschäftige ich mich mit dem Medium Fotografie und seinen Funktionsweisen. Mich interessiert besonders, wie technische, ästhetische und psychologische Aspekte der Fotografie ineinandergreifen. Ausgehend von sehr persönlichen und oft körperbetonten Erfahrungen, versuche ich mich allgemeinen Fragestellungen zu nähern. In der Serie (m)other projiziere ich Dias aus meiner Kindheit in meinen Rachen und fotografiere diese Überlagerung ab.

http://www.katrinjaquet.de









Tobias Kappel
Latenzen, 2024, 5 inkjet prints, 1 digital file, 1 display, 13 styrofoam panels


tobias kappel is a berlin-based artist whose practice explores translation processes between various image forms and digital media. he utilizes imaging methods, photo editing tools and printing techniques in a process-oriented concept of image making. kappel appropriates the prevalent feeling of being 'in-between' as a backdrop to revolve around questions on photography, painting and perception. the outcome is a genre-fluid body of work that probes itself into the contemporary discourse on images per se or imagery that’s lost its categorization.

https://tobiaskappel.com

 

 

 


Maja Rohwetter
disassociative disposition, 2019, Öl auf Leinwand


Im Medientransfer von Collage, Malerei und Computergrafik und Augmented Reality entwickelt Maja Rohwetter eigenwillige Bildräume, in denen sich bekannte und unbekannte Formen und unterschiedliche malerische und digitale Darstellungsebenen verschränken. Dabei ist die Collage zentrales Bauprinzip ihrer malerischen Bildwelten. Illusion wird zeitgleich behauptet und negiert, indem ihre Entstehung sichtbar gemacht und gleichzeitig infrage gestellt wird.
Ihre Bildwelten wirken instabil und energiegeladen, eher als veränderliche Zustandsform denn als feste Bildgefüge. Durch das Zusammenfügen und Kontrastieren verschiedener Darstellungs- und Bedeutungsebenen bewegen sich ihre Bilder zwischen freier Form und Weltaneignung.

https://new.majarohwetter.de



 


Iris Schomaker
Untitled, 2024, 40x50 cm, watercolour and oil on paper

Zwei Themen stehen im Zentrum meiner künstlerischen Arbeit: die leere Landschaft und die im Bildraum isolierte menschliche Figur.
Es geht weniger um die Darstellung des Motivs selbst als um eine Energie/ Atmosphäre.
Ich erzeuge einen perfekten, sich vermutlich direkt wieder auflösenden Moment. Fast wie ein Filmstill, das die ganze Geschichte erzählt.
Die konzentrierte Ruhe der Arbeiten verstärke ich durch die Reduzierung von Form und Farbe. Dadurch entsteht eine starke abstrakte Qualität, trotzdem die Arbeiten unmissverständlich figurativ sind.
Schlussendlich geht es um die Idee der Kostbarkeit und Unverletzbarkeit / Unberührbarkeit des/der Einzelnen.
Die Landschaften sind weniger direkt und konfrontierend als die Figuren. So öffnen sie den Raum für Ideen und die Atmosphäre langsamer.
Es sind reduzierte, pure Landschaften. Oft überstrahlt, im Zwielicht oder nivelliert durch Schnee, Nebel oder Regen- betrachtet als ein großes, organisches und verwobenes, magisches Ganzes. https://www.irisschomaker.de


 


Sabine Schründer
METER MOFA MAGMA, 2022_01_10_NO.59 (IRAK), 2022, Inkjetprint
METER MOFA MAGMA, 2022_01_03_NO.50 (KENIA) , 2022, Inkjetprint


In METER MOFA MAGMA transformiere ich die ca. 1.500 Worte, die mein Vater in den letzten vier Wochen seines Lebens als Antworten in Kreuzworträtseln hinterlassen hat, löse sie aus ihrem Raster und übersetze sie in ein neues Bezugssystem. Die fragilen eigenwilligen Kritzel korrelieren mit Abbildungen von merkwürdigen Objekten, die seiner Angelleidenschaft entstammen.   https://sabine-schruender.de



Judith Stenneken
Untitled #48 (Las Vegas, Ausschnitt) aus der Serie “Illuminate Naturally in Darkness“, 2012, digitale Fotografie auf Fahnenstoff, hier Ansicht in der Dämmerung

Everything is ongoing and never finished. Transition is a permanent condition. There is no beginning, middle or end. There is no sunset, nor is there a sunrise – instead we are the ones in motion. I use images of the journey, the voyager and transitory spaces (like hotel rooms) as metaphors to describe transition as the sole constant in life, and in-betweenness as the only state of being. The concepts of departure and arrival dissolve as the traveler keeps moving - a gravity towards constant change. The voyager's home becomes the hotel room and the airplane. Spaces to pause, never to dwell. https://judithstenneken.com



Toine Horvers

"As an artist I work with movement, expressed in performances and descriptive writings. (...)
My movements assume strict forms, patterns and procedures which can also be found in ritual ceremonies as well as in children's games; lines, circles, repetitions, symmetrical or cyclic movements, contradictions, imitations, simultaneities and expanded durations. (...)
Language became the source and subject matter of my work in both written and spoken form, text and voice being the tools for rendering my perception of space and time, into space and time."
https://www.toinehorvers.nl